29 März, 2014

Die Welt im Wandel

Ich war gerade noch einkaufen ... bin erst einmal zur Apotheke gefahren und hab mich mit Anitallergikum versorgt. Schlimm gerade. Dann wollte ich zum Hit hier fahren... Parkplatz rappelvoll. Gut, hab ich mir gedacht, dann fährst du eben zum Aldi.

Auf dem Weg zum Aldi war ich noch tanken und da hab ich mir gedacht, nee Aldi hast du heute keine Lust. Also hab ich mich entschlossen, nach Overath zu fahren und eben dort einkaufen zu gehen.

Der Parkplatz vom Hit dort ist riesig ... wirklich! Und er war rappelvoll. Ich hab mich kurz mal gefragt, welchen Weltuntergangs-Feiertag ich vielleicht verpasst hatte ... aber nein, es war "nur" der samstägliche Wahnsinn. Ich bin dann weitergefahren zum Edeka. Und dort war es wirklich entspannt.

Zack rein und noch die paar Sachen besorgt, die wir brauchen. Dann noch lecker Brot geholt ... und ab nach Hause.

Als ich so über den Hit Parkplatz gezuckelt bin ... hab ich kaum ein Gesicht gesehen, dass wirklich gelacht hätte. Alle wirkten nur genervt, gestresst, in Eile und dabei scheint die Sonne so wunderbar. Die Vögel zwitschern und vorher haben wir hier bei uns vor den Fenster die Ringeltaube zum ersten Mal wieder gehört.

Ein Moment der Dankbarkeit und Freude. Ich liebe das Gurren der Tauben und ich liebe Tauben. So wunderschöne Tiere und seelenvolle Augen.

Erinnert ihr Euch noch an die Samstage, wo um 12.30h Schicht war? Die Läden hatten geschlossen und man hat eben sehen müssen, dass man alles hatte.

Heute haben die Läden auch am Samstag vielerorts bis 18 - 20h oder sogar 22h geöffnet. Ich ertappe mich selber dabei, dass ich davon ausgehe, dass das normal ist. Doch noch vor einigen Jahren war es das überhaupt nicht.

Damals war es normal, dass wir in Telefonzellen gegangen sind, wenn wir unterwegs waren. Heute findet man kaum noch Telefonzellen. Ich weiß noch, dass ich sehr sehr lange kein Handy genutzt habe und auch bis ich ein Smartphone hatte, war ich wohl sehr weit hinten drannen.

Vor kurzem hab ich im Radio gehört, dass es Datenbrillen geben wird. Brillen, die Menschen tragen und man bekommt alles gleich aufs Auge geliefert und sammelt dann auch Daten. Erschreckend, nicht wahr? Aber so wird es kommen. Die Zukunft nimmt uns gefangen und irgendwann ist das, was wir heute noch für utopisch oder abartig halten ... Normalität.

Eine komische Zeit in der wir gerade sind. Damals als Kind war ich ein Tagträumer. Ich hab gerne aus dem Fenster gestarrt und hab wilde Ländern gesehen und Geschichten und Engel ... heute hätte ich wohl ADS und müsste Pillen schlucken als Kind.

Wir haben als Kinder draussen gespiele, waren tagsüber meist sonst wo ... im Wald ... im Umkreis ... haben Radtouren (ohne HELM) gemacht oder waren mit den Pferden ab in die Pampa. Kein Handy ... keine Überwachung ... wir waren eben weg.

Heute hat man schon fast Angst, dass an jeder Ecke ein pädophiler Täter lauert oder ein Frauenschänder, der nichts besseres zu tun hat, als im Wald den Frauen aufzulauern.

Die Welt ist im Wandel.

Alles schneller ... alles sofort ... alles immer und überall verfügbar. Auch die Arbeitskraft ... muss flexibel, leistungsorientiert und dynamisch sein. Die psychischen Krankheiten sind auf dem Vormarsch ... der Druck wird immer stärker und nagt bereits an den Kindern.

Mehr Arbeit ... mehr Leistung ... mehr ...

Wer es nicht schafft, aus welchen Gründen auch immer, wird schräg angesehen .. fällt schon mal durchs Raster. Die Spanne aus Arm und Reich wird immer größer. Mittelschicht ... ein verschwindender Anteil der Bevölkerung.

Oftmals ertappe ich mich dabei, dass ich die "gute" alte Zeit zurücksehne. Dass alles entschleunigt wird und wir wieder mehr Bewußtsein in den Alltag hineinbringen. Würde ... Würdigung ...

Ein Lächeln den Verkäuferin, die sich mit gestressten, aggressiven und ungeduldigen Kunden rumärgern muss.
Ein nettes Wort der Dame oder dem Herren in einem Call-Center, der unter Druck steht und auch nur seinen Job macht und ständig den Unmut der Kunden abbekommt, obwohl er nichts dafür kann.

Ein Danke ... Ein "Schönen Tag noch" ... Ein "Gehts Ihnen gut?"

Es sind kleine Dinge und eben jene Dinge sind wichtig in unserem Alltag, wo wir durch die Gegend hetzen und die Zeit uns wertvolle Lebensenergie raubt.


3 Kommentare:

Rowan hat gesagt…

Das unterschreibe ich so, wie es ist.

Zachia hat gesagt…

du sprichst mir so aus der Seele...

Tricia Danby hat gesagt…

Das freut mich :)