04 April, 2014

Gleichwürdigkeit im Alltag

Gleichwürdigkeit ... ich hab im Radio die Tage etwas über Gleichwürdigkeit gehört, das mich zum Nachdenken gebracht hatte.

Eigentlich hatte ich schon am Mittwoch darüber schreiben wollen - aber wie es die Zeit eben so will.

Der Begriff stammt von Jesper Juul aus Dänemark.

Ich möchte den Schritt weg machen von Kindern und Erwachsenen ... sondern es einfach ausweiten.

Wie begegnest du deinen Mitmenschen und auch den Tieren um dich herum.

Was bedeutet für dich Würde.

Die Würde des Menschen ist unantastbar ...

Ist dem wirklich so? Was ist mit den Bettlern auf der Strasse? Mit jenen, die vor einem auf dem Boden sitzen und die unter den Brücken hausen.

Was ist mit den Tieren, die auf der Strasse leben oder in unseren Haushalten?

Wie begegnen wir ihnen? Sind sie gleich? Reagieren wir oft nicht einfach so, dass wir wegsehen und weiter gehen, statt uns auf Augenhöhe zu begeben und zu sehen, was wir tun können?

Ich nehme mich da nicht aus. Oftmals blicke ich weg, denn ich weiß ich kann nicht immer helfen. Doch vielleicht könnte ich das ja? Vielleicht nur mit einem Lächeln ... einem "Schönen Tag noch" ... einem "Wie gehts?"

Es ist doch nicht immer das Materielle was zählt ... sondern die Wärme des Miteinanders.

Ich ertappe mich öfters, dass ich mehr vor Tieren in die Hocke gehe, um mit ihnen auf Augenhöhe zu sein, als bei Menschen (Kinder ausgenommen).

Doch ist es nicht das was wichtig ist? Augenhöhe ... Gleichheit ... denn was macht jene Menschen unwürdiger als mich?

Wie oft laufen wir durch das Leben und blicken weg? Unanagenehm berührt vielleicht ob des Schicksals. "Mag es bloss uns nicht treffen", ist vielleicht der unbewußte Gedankengang, der uns dazu bewegt.

Ich habe mich in den letzten Jahren ein wenig beobachtet ... oft schaue ich weg ... und gehe vorbei ... manches Mal aber bleibe ich stehen, schenke ein Lächeln, hol was vom Bäcker oder geb meine nicht aufgegessene Pizza ab, die ich vom Italiener im Karton nach Hause schleppe ... verschenke Salzstangen ... und ich sehe einen Schimmer in den Augen der Personen ... Hoffnung, Dankbarkeit und manches Mal auch Verwunderung.

Und es ist wohl die Verwunderung, die mich am meisten berührt. Denn wenn jemand verwundert darüber ist, dass man ihm so hilft ... wie selten muss es denn dann vorkommen?

Das stimmt mich nachdenklich und traurig und ich möchte nich verhelen, dass ich Tränen in den Augen habe. Gerade in unserer christlich-geprägten Gesellschaft ist dies doch eher ein Armutszeugnis. Haben wir denn unsere Ideale so vergraben und vergessen?

Vielleicht wäre es einfach schon ein Anfang, wenn man öfters stehen bleiben würde ... für ein Lächeln, ein nettes Wort ... eine Freundlichkeit.

3 Kommentare:

Rowan hat gesagt…

Genau. Ich unterschreib mal.

athena hat gesagt…

Leider ist sowas wirklich viel zu selten geworden, hab ich den Eindruck... Obdachlosigkeit ist doch wirklich das Schlimmste, was ich mir vorstellen kann. Kein Zuhause zu haben - wie schrecklich. Ich habe schon als Kind gern was abgegeben und mache das auch heute noch. Natürlich geht es nicht bei jedem. Aber besonders häufig bei den Leuten mit ihren Kindern, oder wenn es im Winter so schlimm kalt ist... :(

athena hat gesagt…

Hunden, meinte ich. Das Pad mit der Rechtschreibkorrektur macht manchmal einfach was es will :-/