10 Februar, 2014

Bríde / Brigid ...




Möge die Göttin Bride über Euch wachen und die Feuer in Euren Herzen und den Herzen Eurer Liebsten entzünden, auf das ihr immer wandeln möget im Licht!

Am 1. Februar wird das Fest der Feuergöttin Brigid oder auch Brighid, Brigit, Bride ... Tochter des Dagda - zweite Schutzheilige Irlands - gefeiert.

Bride verkörpert nicht nur die Ankunft des Frühlings, sie gilt ebenso als Patronin der Dichter, der Heilenden und der Schmiede.

Brigid, Brighid oder auch Bride genannt ist vor allem eine der ältesten keltischen Gottheiten, die das Schicksal vieler anderer heidnischer Götter teilte und von der christlichen Kirche quasi adoptiert wurde. Bei der walisischen Göttin Cerridwen soll es sich - so berichten viele - um die gleiche Göttin gehen. Das hab ich ja schon mal erwähnt. Ihr Name bedeutet "heller Pfeil".
Der ursprüngliche Name von Brigid kommt von dem gälisch-celtischen Wort "Breo-Saighit" das soviel wie "glühende-" oder auch "scharfe Pfeilspitze" bedeutet.


Ich finde dennoch es sind zwei verschiedene Göttinnen. Zumindest bei mir zeigen sie sich auch komplett unterschiedlich.

Brigid ist die Göttin der Künste und somit Schutzgöttin für die Dichter, Handwerker und Musikanten, sie ist die Heilerin der Kranken und Verwundeten und sie ist ebenfalls die Göttin, die ihre Hand schützend über alle neugeborenen Kinder hält.

Im Frühling zieht Brigid mit ihrer weißen Zauberrute, der "barrag Bride", über das Land und bringt die Wärme, den "Atem des Lebens" zurück. Sie ist die Herrscherin über die helle Jahreshälfte. Wen wundert es da, daß der Aspekt des jungen, schönen Mädchens, der Lichtbringerin, die das Land auf den Frühling vorbereitet, die christliche Kirche im 5. Jh. dazu verleitete, die heidnische Göttin in ihren neuen Heiligenkult um die irische St. Brighid of Kildare aufzunehmen. Das mochte ja für die damaligen Verhältnisse sehr bequem gewesen sein, aber es ist eben nur das halbe Bild.


So zumindest manche Quellen. Ob das nun so ist, oder nicht ... mag dahin gestellt sein. Ich jedoch könnte mir schon vorstellen, dass Saint Brighid vielleicht die Inkarnation von Bríde war. Zumindest bringe ich beide in Einklang und auch ihre Energie fühlt sich zumindest für mich gleich an.
Der andere Aspekt der Brigid ist der, der "Dame von der Küste", die zwischen Meer und Land, zwischen den Elementen wandelt. Denn Brigid ist auch die Göttin mit den zwei Gesichtern. Das eine jung und strahlend, das andere bläulich und alt, mit scharfen Runzeln durchzogen (was dann ja Cailleach wäre - nach meinem Empfinden).

Es heißt, dass Kräuter, die an diesem Tage von ihr gesegnet werden, über eine besonders große Heilkraft verfügen.
Für die heidnischen Römerinnen war dies der Tag, an dem Juno Februata, die jungfräuliche Mutter des Mars gefeiert wurde, deren ewiges Feuer auch die Herzen entflammen soll....
Als Juno Februata - der jungfräulichen Mutter des Mars - verehrten die heidnischen Römerinnen diesen Aspekt der Göttin, deren ewiges Feuer auch die Herzen entflammen soll....

Soviel mal dazu ...

Ich hab den Text mal aus früherer Zeit genommen und heute runzele ich an manchen Stellen die Stirn oder hab mir erlaubt ein paar Sachen zu löschen.

Brigida von Kildare oder auch Brigitta - so im Deutschen genannt hab ich ja jetzt schon ein paar Mal gemalt.




Heute gibt es eine keltische Sage von ihr - für Euch aus der Vita Prima der Heiligen Brigit:

Der Edelmann Dubhtach aus Leinster kauft eine schöne Sklavin namens Broetsech und verliebt sich in sie. Sie schlafen schließlich miteinander, und Broetsech wird schwanger. Als die Ehefrau des Edelmanns davon erfährt, fordert sie in ihrer Eifersucht den sofortigen Verkauf des Mädchens. Bedrückt fahren Dubhtach und seine Sklavin in einem Streitwagen am Haus eines Druiden vorbei.

Dieser wird auf den Wagen aufmerksam, von dem königliche Klänge ausgehen, kommt mit den beiden in ein Gespräch und prophezeit Dubhtach eine wunderbare Geburt: »Der Same deiner Frau wird dem Samen deiner Sklavin bis zum Ende der Welt dienen!« Da kehrt das ungleiche Paar nach Hause zurück, und Dubhtach liebt seine Sklavin nur noch mehr. Doch der Zorn der Ehefrau ist nicht zu stillen, und Dubhtach muß die Sklavin schließlich an einen Druiden aus dem Clan der Uí Néill verkaufen. Der Druide nimmt Broetsech zu sich. »In der Nacht, da er in sein Haus trat, kam ein heiliger Mann und blieb bei ihm zu Gast. Dieser betete die ganze Nacht zu Gott. Und mehrmals in dieser Nacht sah er [der Druide] eine feurige Kugel an der Stelle, wo die Sklavin schlief. Und am nächsten Morgen sprach er darob mit dem File.«

Später ziehen der Druide und die Sklavin, die inzwischen eine Tochter zur Welt gebracht hat, in die Provinz Connacht. Dort geschehen allerlei merkwürdige Zeichen und Feuererscheinungen, so daß die Leute der Region von dem Kind sagen: »Das Mädchen ist erfüllt vom Heiligen Geist!« »Anderntags sah der Druide im Schlaf zwei Priester in weißen Gewändern, die Öl über das Haupt des Mädchens gossen und sie in gewohnter Weise tauften. Einer der beiden sprach: 'Du sollst diese Jungfrau Brigit nennen!' Eines Nachts wachte der Druide und studierte, wie er das immer tat, die Himmelssterne, und die ganze Nacht über sah er eine Feuersäule brennen, und sie stieg aus der Hütte auf, in der die Sklavin mit ihrer Tochter schlief. Und er rief einen anderen Mann herbei, er solle kommen und sehen, und dieser Mann sah das gleiche.«

Nach einiger Zeit verträgt das kleine Mädchen das Essen nicht mehr, das der Druide zubereitet, und muß sich nach jeder Mahlzeit übergeben. »Der Druide entdeckte nach sorgfältiger Untersuchung den Grund ihrer Schwäche und sprach: 'Ich bin unrein, aber das Mädchen ist voll des Heiligen Geistes. Sie kann meine Nahrung nicht annehmen.' Er suchte eine weiße Kuh aus und bewahrte sie ganz für das Mädchen. Und eine Frau namens Christiana, eine dem Glauben ergebene Jungfrau, melkte die Kuh. Und das Mädchen trank die Milch dieser Kuh, ihr Magen wurde geheilt, und sie mußte sich nicht mehr übergeben. Und das Weib Christiana ward ihre Amme.«

So wächst Brigit im Hause des Druiden zu einer jungen Heiligen heran. Besucher begrüßt sie mit den Worten: »Jeder Gast ist Christus.« Eines Tages bewirkt Brigit eine wundersame Buttervermehrung, und der erstaunte Druide will ihr die Butter und zwölf Kühe zum Geschenk geben. Da antwortet das Mädchen: »Sollen dir ruhig die Kühe bleiben, gib nur meiner Mutter die Freiheit!« Tief bewegt antwortet der Druide: »'Siehe, ich schenke dir die Butter, die Kühe und deine Mutter!' Da glaubte der Druide an Gott und ließ sich taufen. Die heilige Brigit verteilte unter den Armen, was der Druide ihr gegeben, und kehrte mit der Mutter zu ihrem Vater zurück.«


1 Kommentar:

athena hat gesagt…

Was für ein schöner Bericht und vieles über sie, wovon ich noch nie gehört hatte. Danke :)