Mit einem Teil der Katzen saßen wir also in meinem Bett, haben Kaffee getrunken und dem Gottesdienst in Rom beigewohnt. Wie wohl die Meisten von Euch bin ich mit Papst Johannes Paul II. groß geworden. Als getaufte Protestantin zwar nur beiläufig, aber wenn man von einigen Dingen absah, dann mochte ich den Mann. Er strahlte viel aus .. ging seinen Weg und brachte was ins Rollen.
Es faszinierte mich immer wieder, wenn ich den Petersplatz sehe und die vielen Menschen, die voller Hoffnung dort sind und sich bereits mitten in der Nacht aufmachen, verharren, warten und dann noch den Gottesdienst mitmachen. Respekt.
Besonders berührt haben mich die Worte des Heiligen Papst Johannes XXIII .. die 10 Gebote der Gelassenheit. Und die möchte ich Euch heute gerne näher bringen, denn es ist mir selber ein tiefes Bedürfnis.
- 1. Leben
Dieses Gebot sollte ich mir auch öfters sagen, denn ganz ehrlich ist es oft das, was mich verzweifeln lässt. Ich sehe die Probleme alle auf einmal, wie einen Berg, der sich vor einem auftut und manches Mal lässt es mich verzweifeln, denn ich sehe und denke, dass ich alles (auf einmal) tun / lösen muss. Doch dem ist nicht so ...
- 2. Sorgfalt
Manches Mal fällt mir auch das schwer ... denn zu oft sehe ich das Potential was in einer Person steckt, auch wenn sie sich ihrer nicht bewußt ist. Das ist wohl eine Gabe von mir und wie jede Gabe, auch ab und an ein Fluch. Denn ich möchte helfen, doch die Hilfe wird nicht immer gerne gesehen oder angenommen und jede/r muss seinen Weg gehen ... und nicht immer ist es leicht Sorgfalt walten zu lassen und sich zurück zu nehmen.
- 3. Glück
Ich erlaube mir glücklich zu sein ...
Ist es das, was wir uns vielleicht öfters einfach mal bewusst machen sollten? Das wir es verdient haben glücklich zu sein und das Glück zu empfangen? Zu oft stehen wir uns selbst im Weg ...
- 4. Realismus
Ach wäre es doch so und so ...
So und so ist es aber nicht ... nicht im Hier und Jetzt und wenn ich immer im So und So verweile, dann kann ich nicht glücklich sein, denn mein Leben rauscht an mir, ohne dass ich es wirklich wahrnehme. Passe ich mich den gegebenen Umständen an und mache daraus mein Bestes und nehme es so hin ... dann erlebe ich mein Sein.
- 5. Lesen
Auch das Lesen in der eigenen Seele ist eine Nahrung für das Leben des Leibes ... Widme dir selbst einige Minuten am Tage ... denn du bist wichtig!
- 6. Handeln
Ich schätze "das niemandem erzählen" spricht darauf an, dass wir für eine gute Tat kein Lob erwarten sollen und es auch nicht aus diesem Beweggrund vollbringen sollen ... sondern es zählt nur die Tat an sich.
- 7. Überwinden
Manches Mal gibt es viele Dinge, zu denen ich mich überwinden muss. Raus gehen ... ist mitunter auch etwas, zu dem ich mich manches Mal überwinden muss ... habe ich das geschafft, geht es mir in der Regel sehr gut damit.
- 8. Planen
Es geht nicht darum, dass man alles auf seinem Programm abarbeitet, aber es ist wichtig, einen gewisen Plan zu haben. Nicht immer ist es gut einfach in den Tag zu leben ... ohne Struktur. Es gibt Tage da nehme ich mir bewusst vor nichts zu tun und dann wiederum Tage, wo ich einige Punkte auf meiner Liste habe. Ob ich sie nur erledigen kann, ist etwas anderes ...
Zwei Übel führt er auf: die Hetze und die Unentschlossenheit.
Hetze ist etwas Furchtbares. Ich kann Hetze nicht mehr ab. Dafür ist mein Nervenkostüm nicht mehr geschaffen. Somit gehe ich die Dinge ruhiger an ... hetzfreier.
Unentschlossenheit. Kennt ihr die Leute, die immer sagen "das ist mir egal" oder "ich weiß nicht". Meist kann ich das überhaupt nicht ab. Klare Fakten und Entschlossenheit. Wenn ich was nicht will, dann steh ich dazu und wenn ich etwas möchte, dann steh ich auch dazu.
- 9. Mut
Mut hat so viele Facetten. Es ist bereits mutig für sich einzustehen. Keine Angst zu haben, vor einer Entscheidung ... einem Weg ... einem Tag.
Ängste spielen bei mir auch immer mal eine große Rolle ... und ich versuche sehr oft, mich mutig dieser Angst zu stellen, um daran zu wachsen. Nicht immer gelingt es ... aber dann geb ich nicht auf.
- 10. Vertrauen
Ich zweifele derzeit oft und ab und an Frage ich für was ich dieses oder jenes mache ... denn mein Vertrauen schwankt oft. Meist, wenn ich es bemerke, atme ich tief durch ... nicke einmal zu mir selber und klopfe mir im Geiste ermutigend auf die Schulter und sage mir "Das wird schon ... hab Vertrauen und geh deinen Weg weiter".
Ich finde diese Gebote sehr sinnig und vielleicht berühren sie in Euch auch das ein oder andere.
4 Kommentare:
Ganz wunderbare Worte, diese 10 Gebote der Gelassenheit.
Vielen Dank fürs Teilen, denn ich kannte bislang weder ihn, noch Worte von ihm!
Frühlingsgrüße,
Beltane
Die Gebote kannt ich bisher auch noch nicht.
Dir auch schöne Grüsse :)
Mir geht es genauso, ich bin mit dem Papst groß geworden und mochte ihn sehr, wenn man mal von einigen Dingen absieht :)
Die Gebote sind toll, die kannte ich gar nicht. Danke fürs Teilen!
Beste Grüße,
Kivi
von
http://kivi.dreamwidth.org/
Mich haben sie auch berührt, weil ich glaube dass sie wirklich ein gelungenes Rezept zur Zufriedenheit sind, wenn man es tatsächlich schafft sie anzunehmen...
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