19 April, 2014

Glaubens-Gedanken am Heiligen Samstag

 Glaube wird im Herzen geboren und mit der Seele gelebt.


Das habe ich heute, unter anderem, in der Antwort zu Athenas Blogeintrag geschrieben.

Der Glaube ist für mich so ein komplexes Thema, dass ja eigentlich schwer greifbar ist.

Ich bin (noch) evangelisch - zumindest wurde ich so getauft und konfirmiert. Evangelisch gefühlt hab ich mich nie wirklich. Ich glaube an Gott, an Jesus, an Maria, alle Heiligen und Engel und ja, auch an das Böse. Wobei das mit der Hölle ne andere Geschichte ist und ich Dämonen ebenso zu meinen Begleitern zähle, wie Engel.

Vieles was in der Kirche so geschieht ... mag ich nicht. Ich mag keine Oberflächlichkeit und Getue. Ich kann mit vielen Ritualen nicht sehr viel anfangen, da ich sie einfach so nie gelebt und kennengelernt habe. So geht es mir allerdings auch mit heidnischen Ritualen. Alles was mir zu eingefahren und vorgeschrieben scheint ist erst einmal "doof".

Auf der anderen Seite fand ich es als Kind schon immer in der kath. Kirche schöner, als bei uns. Es war ... feierlicher. Wirkte tiefer und ehrlicher ... zumindest hat es mich immer mehr angesprochen. Wieso, weiß ich nicht.

Gläubig bin ich schon immer gewesen würde ich meinen. Sicherlich gab es auch mal Durststrecken in meinem Leben, wo nicht viel war und viele meinen wohl, wenn ich sage ich bin gläubig, dass ich nur mit Bibelzitaten um mich werfe etc.

Lasst Euch gesagt sein - gaaaanz falsch!

Für mich geht alles Hand in Hand. Gott und Göttin. Engel und Naturwesen ... Mutter Erde und himmlische Reiche. Anderswelt und Himmel.

Ich bete zu Gott und zu der Göttin. Mit Gott mein ich nicht den Gehörnten ... nein, sondern den christlichen Gott. Ich liebe Jesus und ja, für mich ist er einfach eine coole Socke und ein toller Freund.

Ich hab auch kein Problem mit der Aussage, dass Gott keine anderen Götter neben sich duldet.


Für mich ist das eher so, dass es hier um das fanatische Götzentum geht, dass zur damaligen Zeit geherrscht hatte. Vielleicht könnte man es heute mit dem Gott Fussball vergleichen ... oder dem Internet ... oder oder oder. Etwas, dass die Menschen süchtig macht ... sie verklärt und sie sich dafür opfern .. vielleicht geht es darum, dass man die Sicht der Dinge verliert. Die Klarheit des Ganzen, das Wesentliche was uns prägt und uns nicht zerreissen soll, wie ein Opfer, dass auf die Schlachtbank geführt wird, oder sich führt, um sich für seinen "Gott" zu opfern.

Wer über alten Religionen urteilt oder sich auf sie stützt und damit um sich wirft, wie mit dem "tollen" Leviticus ... der muss einfach nicht vergessen, dass das verdammt lange her ist, seitdem es geschrieben worden ist.

Damals mag es ganz andere Umstände gegeben haben. Die Bibel ist eine Zusammensetzung von Schriften, Geboten und Briefen, die damals geschrieben worden sind. Dann muss man bedenken, dass sehr viel verloren ging, durch falsches Abschreiben ... falsche Übersetzungen und die sich genommene Freiheit des Umschreibens!

Mir als Übersetzerin geht da der Kamm, denn dafür brauch ich nicht nur auf die Bibel schauen sondern ich weiß, dass sowas gaaanz schnell geht und heute noch so ist.

Eine junge Frau wird zur Jungfrau ... und das Wunder passt doch auch herrlich. Manche Passagen werden rausgelassen und ja, das macht mich wütend und traurig.

Stellt Euch doch mal vor, ihr brennt für eine Sache, wollt den Menschen helfen. Sie erleuchten und ihnen aufzeigen "Leute, das was ihr macht ist Scheisse. So kann es nicht weiter gehen ... besinnt Euch doch!" und ihr riskiert dafür Kopf und Kragen, für die Sache, die so wichtig ist ... und dann kommen Leute daher ... und nehmen sich das Recht raus Dinge umzuschreiben, wegzulassen oder machen den Fehler etwas falsch zu deuten und niederzuschreiben. Wie würdet ihr Euch fühlen ...

und dennoch ... wer sich auf die wahren Werte besinnt und sein Herz einfach öffnet, der erkennt, dass jener Glaube ... Hand in Hand geht mit dem was andere Religionen so glauben ... und auch der "neue - alte" Weg ... der sich darauf anlehnt, was mal gewesen sein könnte und sich beruft, uralt zu sein ... auch der geht Hand in Hand mit dem Glauben ...basierend auf Liebe, Respekt, Achtung

2 Kommentare:

Rowan hat gesagt…

<3

athena hat gesagt…

Das hast Du sehr, sehr schön geschrieben <3 Und es ist wahr...
Für mich sind das auch eigentlich alles nur Nuancen, die ich gut und gerne auch mal übersehen kann, weil ich glaube dass der Kern dahinter stimmt. Das sagte ich ja selber auch.
Nur geht damit eben auch einher dass jeder Mensch sich wohl in irgendeiner Richtung mehr zuhause oder zugehörig fühlt, als in einer anderen vielleicht. Jeder kann selbst wählen, aber unter dem Strich sind wir alle gar nicht so verschieden. Nur eben vielleicht wie wir eben glauben...