Wer bin ich?

So ähnlich lautete die Frage, die ich letztes Jahr von der lieben Athena gestellt bekommen hatte ... und bis heute hab ich sie nicht beantwortet. Jetzt hab ich die Frage aufgegriffen und setze mich also hin und beantworte sie ehrlich und soweit es mir möglich ist.

Wer bin ich? Was macht mich aus?

Eine Frage, die nicht wirklich so leicht zu beantworten ist. Viele Menschen definieren sich über ihren Beruf und ihre Leistungen, doch macht sie das wirklich aus? Ist das nicht eher beiläufig? Nebensächlich? Als meine Welt in Scherben brach - durch meinen ersten Zusammenbruch 2007 und dann meinen zweiten in 2011 - stellte sich die Frage ebenso.

WER bin ich?

Bin ich wirklich die Person, die ich geworden war? Nein, die bin ich nicht und auch jetzt bin ich noch nicht die Person, die ich eigentlich bin.

Ich bin vom Grunde auf ein unglaublich lebenslustiger Mensch. Ich stehe eigentlich gerne im Mittelpunkt und liebe die Aufmerksamkeit und auch die Bestätigung von Aussen. Auf der anderen Seite bin ich aber auch leise, in mich gekehrt, brauche meinen Freiraum und einfach mal Stille und Ruhe. Zeit für mich, zum auftanken, zum abschalten, zum neue Ideen finden. Ich liebe die Schönheit und damit meine ich nicht unbedingt die so offensichtliche Schönheit, sondern die einfache Schönheit der Dinge und der Seelen. Ich bin ein "Touchy" Mensch - ich berühre Leute gerne, die ich sympathisch finde und mag. Ein Schulterklopfen, ein Armtätscheln ... sowas eben. Wenn ich jemanden überhaupt nicht leiden kann, dann merkt die Person das, denn ich kann mich nicht gut in solchen Dingen verstellen und will das auch gar nicht.

Menschen, die Kinder oder Tiere misshandeln hasse ich und hab dafür kein Verständnis. Ebenso kann ich Leute nicht verstehen, die keine Tiere mögen. Ich kann manches Mal ziemlich intolerant sein und ich werde wirklich unangenehm, wenn jemand was gegen eine Person sagt, die ich liebe. Mein Geduldsfaden ist in der Regel recht lang, reisst er aber - dann auch für immer. Ich bin nachtragend und ich vergesse nicht so leicht. Ebenso bin ich jemand, der sich ganz gut überlegt, ob er verzeiht oder nicht. Hat einer bei mir also verschissen, dann wirklich für immer oder für eine seeeehr lange Zeit.

Ich helfe gerne - wenn ich kann. Aber ich lasse mich nicht gerne ausnutzen. Merke ich das, dann ist Schluss mit lustig. Wenn jemand keine Tischmanieren hat, dann muss ich sehr mit mir kämpfen. Ich hab ein unglaublich feines Gehör und bin da wirklich sehr schnell unglaublich angenervt. Mein Temperament wäre der einer Rothaarigen oftmals angemessen.

Ungerechtigkeit bringt mich auf die Palme. Haltlose Vorwürfe und Unterstellungen ebenso. Ich bin kein Mensch, der gut mit einem Vorgesetzten kann. Wenn ich liebe, dann liebe ich absolut und bin treu. Lässt die Liebe nach oder ist sie weg, dann seh ich das nicht mehr so eng und ziehe aber meine Konsequenzen. Ich organisiere für mein Leben gerne Reisen. Dummheit und auch den Nicht-Willen etwas ändern zu wollen, obwohl man immer über etwas nölt, ... kann ich nicht ab. Ich bin ein Mensch der klaren Worte und hasse es, wenn ich mal nicht so reden kann wie ich gerne wollen würde.

Museen find ich meist sterbenslangweilig - ausser es sind Themen, die mich interessieren. Ab und an einfach mal am Strand liegen und die Seele baumeln lassen finde ich wirklich schön und bereichernd (aber bitte im Schatten). Sonnenanbeterin bin ich gar nicht. Genausowenig wie die perfekte Hausfrau. Bei mir darf man sehen, dass da wer wohnt und ein wenig Chaos ist bei mir immer Programm. Ich komme meist zu spät, ärger mich oft selbst drüber aber meist find ich es nicht so wild. Jedoch versuche ich immer pünktklich zu sein, wenn ein wichtiger Termin ist. Wenn ich verreise kontrolliere ich zig Mal ob ich wirklich alles dabei habe. Bis ich im Zug oder Flieger sitze.
Ich liebe es eigentlich zu flirten und auch beflirtet zu werden. Ich mag meine Weiblichkeit und möchte gar nicht mehr so superdünn sein. Von meinem Wesen her bin ich auch eigentlich eine sehr agile Person und unglaublich gerne auf Achse. Verreisen ist für mich mit das Größte.

Ich liebe meine Katzen und für mich sind meine Tiere ein Teil der Familie. Kinder mag ich auch sehr und hätte gerne eigene gehabt. Aber ich bin auch nicht verzweifelt, dass es nicht so ist, da ich denke, dass ich eh eine bessere Tante denn Mutter bin/ wäre.
Wenn ich mal laut werde, dann richtig. Bin ich wirklich wirklich wütend, bin ich sehr ruhig. Romantisch bin ich und Geburtstage sind für mich heilig.
Ich liebe die Natur, finde es aber bah mich in die Wiese zu legen oder zu setzen. Ich hab voll Angst vor Zecken und großen Spinnen. Auch wenn ich Pescetarierin bin - ich liebe Fleisch ... oder besser gesagt Bacon und Brathähnchen. Food Fundamentalisten finde ich bescheuert und ich werde richtig pissig, wenn mir jemand was aufdrängen will (ob Essensstil oder sonst wie).

Ohne die Kunst könnte ich nicht mehr leben und würde es auch nicht mehr wollen. Ich liebe mein Leben in unserer WG und möchte eigentlich auch gar nicht mehr ohne beste Freundin und Anam Cara leben. Mit meinen Depressionen zu leben fällt mir nicht immer leicht und ich hab teils immer noch Probleme damit mir zu zugestehen, dass ich nicht mehr so kann wie früher. Ich hab immer davon geträumt mal berühmt zu sein und Bücher zu schreiben, die auch in den Regalen zum kaufen sind. Ich möchte die Menschen berühren mit meiner Arbeit.
Menschen auf ihren Weg bringen, sie anzuregen, sie zu motivieren, ihnen zu helfen und eine gewisse Stütze auf ihrem Weg zu sein für eine Zeit - das macht mich glücklich.
Büroarbeit macht mich krank und nimmt mir jegliche Lust zum Leben. Gewisse Strukturen sind okay für mich und wichtig - zuviele machen mich krank und engen mich ein. Dann bekomm ich das Gefühl nicht mehr atmen zu können und möchte um mich schlagen und brüllen. Das ist auch der Fall bei zu vielen Terminen, Dingen die ich nicht tun will - aber schon mal tue, zu vielen Menschen und einfach Stress.

Massagen - könnte ich stuuuuundenlang genießen. Ich bin ein Genuss-Mensch. Ich liebe gutes Essen, gutes Trinken und eine schöne Umgebung.
Leidenschaft und Erotik finde ich sehr wichtig.

Ich springe gerne über die Hecke, was Religion anbelangt. Ich schnupper mal hier, mal da und bin aber ganz einfach ich selbst. Ich hab meine Vorstellung wie was ist und möchte selber lernen statt einfach nur nachkauen, was irgendwer irgendwo geschrieben hat.
Ich erwarte oftmals von den Menschen, dass sie ebenso empathisch sind wie ich ... und werde oftmals dann natürlich enttäuscht.
Ich mache gerne Geschenke und liebe es auch welche zu bekommen. Enttäuschung kann ich sehr schlecht verbergen. Auf der anderen Seite kann ich (wenn nötig) auch gut lügen. Notlügen finde ich okay. Richtige Lügen kann ich nicht ab. Ich schätze Wahrheit und Offenheit, Treue und Vertrauen. Ich bin in vielen Dingen sehr altmodisch und in anderen total offen und locker.
Mir wurde immer mal gesagt, ich wäre so taff und würde alles immer wuppen - aber dabei war das nur notgedrungen. Ich liebe eine starke Schulter an die ich mich anlehen kann, brauch mal starke Arme, die mich umarmen und auffangen und einfach das Gefühl der Geborgenheit und nicht das Wissen, dass mir wer hilft.

Ein Leben ohne Tiere um mich herum kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin oft unsicher was mich angeht und verstecke das meist hinter einem anderen Auftreten. Ich habe Angst vor Menschenmassen (Konzerte und Gedrängel sind der Horror). Mit Kritik kann ich nicht immer gut umgehen. Politisch engagiert bin ich nicht und ich muss gestehen, es interessiert mich meist auch herzlich wenig. Fanatiker kann ich nicht ab. Todesstrafe finde ich nicht richtig. Ich bin der Meinung, dass jeder seine gerechte Strafe erhält. Spätestens mit dem Tod.
Ich habe keine Angst vor dem Sterben, kann aber noch gut und gerne 40-50 Jahre drauf verzichten.

Tja, ich schätze mal, das ist so was mich ausmacht. Vielleicht hab ich noch einiges vergessen - aber jetzt ist mir zu heiß.
Wie schaut es bei dir aus?