23 September, 2013

Gedanken zur Freundschaft

Die Freundschaft (Einzahl; Plural: die Freundschaften) bezeichnet eine positive Beziehung und Empfindung zwischen Menschen, die sich als Sympathie und Vertrauen zwischen ihnen zeigt. Die in einer freundschaftlichen Beziehung zueinander stehenden Menschen bezeichnet man als Freundinnen bzw. Freunde. In einer Freundschaft schätzen und mögen die befreundeten Menschen einander. Freundschaft beruht auf Zuneigung, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung.


Soweit zum theoretischen Teil.

Ich bin 39 Jahre alt und habe, wie man sicherlich denken kann, schon viel an Freundschaften erlebt.

Meine längste Freundschaft dauert nun seit gut 27 Jahren an. Dabei gab es Höhen und Tiefen, viel Sendepausen aber dennoch sage ich: wir sind Freunde.

Denn ich weiß, dass, was immer auch sein wird - wir uns aufeinander verlassen können und die Freundschaft eben da ist.

Ich habe Freunde kommen und gehen sehen. Freunde, die einen wirklich nur ein gewißes Stück auf dem Weg begleitet haben und Freunde, die zwar nicht in Reichweite sind, aber dennoch irgendwie da.

Freunde, die hier in der Nähe wohnen und die ich wahrlich öfter sehen könnte ... sehe ich so gut wie gar nicht und manches Mal wird aus der Freundschaft eher eine Bekanntschaft und verliert sich irgendwann ganz.

Sogenannte Freunde, die aber in Wirklichkeit keine sind ... brauch ich nicht. Früher war ich schon erpicht darauf, dass mich die Leute mehr mögen. Ich war nie so die Person, die massig an Freunden hatte und oftmals hätte ich gerne, ja ich gebs zu, "dazu gehört".

Aus der Ferne betrachtet - auch damals - hab ich jene Leute die "in" waren jedoch für total bescheuert gehalten. Ich mochte es schon immer gerne bodenständiger und da hatte ich dann meine Freunde doch lieber und gehörte nicht dazu.

Nein, ich war ehe eine über die man lästerte und die nicht immer gut weg kam - bei den Mädels vorallem ... weil ich eben trotzdem bei den Jungs gut ankam - obwohl ich die Dünne war, die ihren eigenen Modestil hatte und immer nicht rumlief wie fast jeder. 

Damals hab ich auch oft auf falsche Freunde gesetzt oder eben irgendwann gemerkt, dass sie nicht die richtigen waren ... das nennt man eben Erfahrungen sammeln. Ich glaube das ging und geht jedem von uns so.

Heute hab ich Freunde, die mir sehr am Herzen liegen. Manche kenne ich schon länger und manche erst seit einigen Jahren.

Manches Mal überlege ich mir, ob ich bei meinen Freunden oftmals zu kritisierend rüber komme ... denn ich erkenne Muster und Verhaltensweisen an ihnen, die ihnen auf die Dauer schaden und sie auch nicht glücklich machen.

Ich liebe meine Freunde und dies ist auch der Grund, wieso ich so bin, wie ich eben bin.

In den letzten Jahren bin ich selber durch ganz viel Mist gegangen und das möchte ich nicht, dass dies in solch einer oder ähnlichen Weise meinen Liebsten widerfährt. Doch kann ich das überhaupt?

Gehört es nicht zum Erfahrung sammeln eines jeden Menschen dazu, dass er jene selber macht? Kann ich als Freund zu sehen, wie einer meiner Freunde Verhalten an den Tag legt, die ihm schaden?

Jein ...

Ich glaube manche meiner Freund missdeuten mein Verhalten und denken ich würde sie nicht wirklich leiden mögen ... aber das genaue Gegenteil ist eigentlich der Fall. Wären sie mir egal ... würde ich nichts sagen und nicht versuchen sie wachzurütteln und sie auf Dinge zu stupsen, die ihnen durch die Nähe zur Angelegenheit verborgen bleiben oder die sie einfach nicht sehen wollen.

Wäre ich ein Freund, wenn ich sagen würde "Mach dein Scheiß alleine ... ?"

Mittlerweile denke ich das und handhabe es auch so ... denn ich kann sie nicht ändern, wenn sie ihr Leben nicht ändern. Ich versuche still zu sein, mit den Schultern zu zucken und einfach nichts mehr zu sagen, was ich einfach schon viel zu oft gesagt habe.

Auch ich habe Freunde, die mich oftmals nerven ... weil sie meinen etwas Besser zu wissen. Und ja, ich weiß auch, dass es nicht immer alles so einfach ist - das Ändern und Erkennen und vorallem wenn man dazu noch psychisch krank ist, wie ich.

Aber ich arbeite daran und ich arbeite an mir und auch wenn das oft nicht leicht ist ... ist es wichtig.

Denn wie hat mir mal jemand so schön gesagt - "Du bist der einzige Mensch, mit dem Du dein Leben lang zusammen sein wirst. Handle so, dass Du dir auch immer ins Gesicht schauen kannst!"

Ich kann meinen Freunden nicht versprechen, dass ich mich aus ihrem Leben heraushalten werde - denn ...

Ihr seid mir einfach viel zu wichtig!

Und ich bin nicht böse, wenn ich mal Stupser bekomme, denn ich weiß, dass ich Euch dann auch wichtig bin und es Euch eben nicht egal ist, wie es mir geht und was ich vielleicht tue oder nicht.

Wer brauch schon Schönwetter-Freunde? Ich nicht.

Ich brauch ehrliche Freunde, die für einen da sind und zu einem stehen. Die einem Dampf reinlassen, wenn es von Nöten ist und die für einen da sind, wenn man sie braucht.

Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft - keinen größeren Reichtum, keine größere Freude.

 Ich fühle mich sehr gesegnet und reich, mit Euch!


5 Kommentare:

Rowan hat gesagt…

<3

Tine hat gesagt…

Das hast du so wunderschön geschrieben, dass bei mir das eine oder andere Tränchen gekullert ist. <3

Ich hoffe, ich bin eine von denen, die - trotz der Entfernung - irgendwie da ist.
Vor allem, weil auch ich für dich da sein will. Du und Ash bedeutet mir doch so viel.

:-*

Tricia Danby hat gesagt…

Natürlich bist du eine von ihnen *klaps* Das solltest du doch wissen.

Tine hat gesagt…

Ich weiß es.
Aber ich hör's immer wieder gerne. ;)

athena hat gesagt…

Ich kann auch nur sagen wie wunderschön Du das geschrieben hast und dass es mich sehr berührt hat ♥
Ich hab Dich lieb ♥
Egal an welcher Stelle ich da in dem Text aufgetaucht bin oder ob überhaupt - mir haben Deine offenen Worte jedenfalls bisher immer unheimlich geholfen, auch wenn ich oft nicht gerne unangenehme Dinge höre ;D ♥