08 Januar, 2014

Monatskarte: Januar - Heiliger Augustinus

Ich hab mehrere Monatslegungen und zu jeder Monatskarte möchte ich mich in dem Monat auch ein wenig auslassen und mich damit befassen.

Für heute möchte ich ein wenig über die Heiligen Legung des Januars sprechen:

Heiliger Augustinus

"Erfolge in der Forschung und den angewandten Künsten!"



Glaube ist, an das zu glauben, was man bis dahin nicht sehen kann. Die Belohnung dafür ist, das zu sehen, was man glaubt!
(Definition des Kirchenlehrers Augustinus)
 
Doch wer ist der Heilige Augustinus überhaupt?

Ich hab mich ein wenig über ihn schlau gemacht und er war beileibe kein Mann, der sofort Christ war. Nein er ging Umwege zu seinem Christsein.

Geboren wurde er im nördlichen Afrika. Also seh ich eher so einen arabisch anmutenden Mann vor mir.

Im Jahre 354 wurde er in Thagaste (heute Souk-Ahras in Algerien) geboren. Seine Mutter Monika war Christin und durch sie hatte er auch eine christliche Erziehung erfahren.

Er führte ein wohl eher ausschweifendes und sinnliches Leben. Und die Sehnsucht nach Erfüllung und Glück, Wahrheit und Weisheit trieb ihn an.

Im Jahre 370 begann er sein Studium der Rhetorik in Karthago und dort lernte er auch eine Frau, Floria, kennen und lieben. Im Jahr 372 bekam er einen Sohn mit ihr.

Zehn Jahre lehrte er - entweder in Karthago der Thagaste und fand seinen Glabuen im Manichäismus.
Diese Religion war stark vom Gedankengut der Gnosis beeinflusst und galt als Offenbarungsreligion. Askese und ein Bemühen um Reinheit war eine Voraussetzung für die angestrebte Erlösung.

Das Christentum fand er abstoßend und seine Schrift "Die Bibel" war ihm zu wenig gebildet.

Gemeinsam mit Floria ging Augustinus nach einer Unterredung mit dem Bischof seines Glaubens im Jahre 383 nach Rom, um dort sein Glück zu suchen. Er gründete dort erneut eine Schule und war wiederum als Rhetoriklehrer tätig. 384 ging er nach Mailand, der damaligen Kulturhauptstadt des Römischen Reiches und wurde dort Hochschullehrer und erster Redner am kaiserlichen Hof. 

In Mailand studierte er die Schriften des Mailänder Bischofs Ambrosius, der ihn zunehmend in seinen Bann zu ziehen schien. 

385 kommt seine Mutter mit seinem Bruder nach und meinte dann auch gleich mal sich in Augustinus Liebesleben einmischen zu wollen. Hatte ja wohl auch gefruchtet, denn sie verlangte von ihm, dass er seine Beziehung zu Floria auflöste. Jene wurde zurück nach Afrika geschickt und Sohnemann sollte sich mit einer gut situierten jungen Frau aus gutem Hause vermählen.

Anscheinend stürzte er nach dem Lesen einer christlichen Schrift in eine Krise. 

"Als nun aber meine tiefe Selbstbetrachtung aus dem geheimen Grund meines Innern mein ganzes Elend hervorgezerrt und vor die Augen meiner Seele gebracht hatte, erhob sich in mir ein ungeheurer Sturm, der einen gewaltigen Regenguß von Tränen mit sich führte. Ich mußte ihm und all seinen Stimmen in mir freien Lauf lassen, stand auf und verließ Alypius. Unter einem Feigenbaum warf ich mich, ich weiß nicht wie, zur Erde nieder. Ich ließ meine Tränen fließen. Fluten brachen aus meinen Augen hervor, ein wohlgefälliges Opfer, dir geweiht. Siehe, da hörte ich aus dem Nachbarhaus vielleicht eines Knaben oder eines Mädchens Stimme in singendem Ton immer wieder und wieder die Worte sagen: ‚tolle! lege!’ (‚Nimm und lies!’) Alsbald verwandelten sich die Züge meines Angesichts... Ich hielt den Tränenguß zurück und stand auf; denn ich konnte es mir nicht anders deuten als einen Befehl vom Himmel, die Schrift aufzuschlagen und das erste Kapitel, auf das ich treffen würde, zu lesen. Hatte ich doch gehört, daß Antonius die Worte des Evangeliums, auf die er ganz zufällig gestoßen war, als eine gerade für ihn bestimmte Ermahnung aufgefaßt hatte."
Er ergriff die Bibel und stiess auf den Satz: "Lasset uns ehrbar wandeln als am Tage, nicht in Schmausereien und Trinkgelagen, nicht in Buhlereien und Ausschweifungen, nicht in Streit und Eifersucht, sondern zieht den Herrn Jesus Christus an und pfleget das Fleisch nicht so, dass Begierden erwachen!"
"Denn gleich beim Schluss dieses Satzes ergoß es sich wie Licht und Sicherheit in meine Seele. Alle Finsternis, aller Zweifel war dahin." (*aus 
Confessiones Ende XIII. Buch)

So erlebte Augustinus anscheinend seine Bekehrung.

Ostern 387 wird er dann gemeinsam mit seinem Sohn und einem Freund vom Bischof Ambrosius getauft.

Seine Überzeugung wächst, als Ziel ein Leben in Gemeinschaft, in Gebet und Arbeit, in klösterlicher Stille anzustreben und in allem Christus "zu suchen und ihm immer neu zu begegnen".

Er entscheidet sich dazu nach Nordafrika zurückzukehren. Auf dem Weg zurück stirbt seine Mutter Monika. Er kommt 388 wieder in Thagaste an und gründet eine Laienbruderschaft im Hause seines Vaters.
389 stirbt sein Sohn und auch sein Freund Nebridius.
391 wird er zum Priester geweiht und 394 zum Bischof. Zwei Jahre wirkt er als Hilfsbischof und übernimmt dann den Bischofssitze 396. Anscheinend soll ihm das Amt mehr Last als Freude gewesen sein.

Sein Ideal der Klostergemeinschaft gibt er jedoch nicht auf und führt das in Thagaste Begonnene auf dem Bischofsgut weiter. Aus der Laiengemeinschaft wächst eine Gemeinschaft von Klerikern: intensives Studium löst die Handarbeit ab.

Am 28. August im Jahre 430 stirbt Augustinus schließlich in seinem Bischofssitz. Seine Hoffnung bis zum Tode:

"Gott enttäuscht nicht"

Augustinus hat zahlreiche theologische Schriften verfasst, die zu einem großen Teil erhalten sind.

Wahrheit ist für ihn immer notwendig und ewig.

„Suche nicht draußen! Kehre in dich selbst zurück! Im Innern des Menschen wohnt die Wahrheit. […] [D]er Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern findet sie vor.“
De vera religione 39, 72f.


Bedenke: Ein Stück des Weges liegt hinter dir, ein anderes Stück hast du noch vor dir. Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken, aber nicht um aufzugeben.
Augustinus Aurelius (354 - 430)

1 Kommentar:

Rowan hat gesagt…

Danke für den tollen Bericht =)