14 Dezember, 2015

Eine Frage pro Tag: Frage 69: Was ist mein größtes Tabu?


Ganz ehrlich? Eigentlich wollte ich dazu gar nicht wirklich etwas schreiben. Aber dann beim Schreiben entstand der untenstehende Text und ich empfand es als wichtig, dass er genauso stehen bleibt.

Ich hab überlegt über was ich schreiben soll und dann ist mir wirklich ein Tabu eingefallen welches es wert ist in der Öffentlichkeit auszusprechen:



Selbstmord

Selbstmord ist für mich persönlich mein größtes Tabu. Als an Depression erkrankte Person ist das wohl verdammt positiv zu bewerten, oder?
Mein Standpunkt und zwar schon seit meiner Jugend lautet wie folgt:



Es gibt nichts und niemanden, der es wert ist das Wertvollste aufzugeben was man hat ...und das ist das Leben selbst.

Und daran halte ich seit langen Jahren fest.

Selbst in den Momenten meines Lebens, wo mir wirklich genau das im Kopf herum ging. Der Wunsch aus der Dunkelheit auszubrechen und meinem inneren Schmerz ein Ende zu bereiten ... selbst da kam die Stimme aus meinem inneren Off und sprach sanft zu mir eben jene Erkenntnis.

Wenn ich lese oder höre, dass sich jemand das Leben genommen hat - dann macht mich das immer sehr sehr traurig. Ich kann es nachvollziehen - ja, das kann ich. Ich hab mich auch schon so gefühlt - so machtlos, verzweifelt, ohne Hoffnung, Dunkelheit ... und nicht jeder kann dann so stark sein und weiter machen.

Ich wünsche mir dann immer für jene Seelen, dass sie heilen und ihren Schmerz loslassen können, dort wo sie dann sind.

Und an all jene die so schon mal empfinden und es sich überlegen -

Gib nicht auf!
Du bist nicht alleine!
Es ist nicht ausweglos und dein Leben geht weiter - auch wenn es jetzt nicht so erscheint. 
Du bist wundervoll! 
Du bist es wert geliebt zu werden und dir wird geholfen! 
Such dir Hilfe und lass nicht los. 
Halte dich fest und gib nicht auf!

Ich glaube an dich!


Und an all die anderen, die vielleicht einmal mit so einem Freund, einer Freundin, einem Verwandten konfrontiert werden -der vielleicht einmal über solche Absichten spricht:

Hört zu und bietet die helfende Hand, die jetzt gerade verlangt wird. Es ist ein Hilfeschrei und dass die Person mit Euch darüber spricht ist ein Vertrauensbeweis! Ein Schrei nach Hilfe und Aufmerksamkeit.
Wenn ihr nicht helfen könnt, dann sucht die Hilfe für die Person und lasst sie ihm zu teil werden. Seid einfach da und habt ein offenes Herz.

Es gibt eine Notfallambulanz für psychische Fälle - geht selbst dort hin oder lasst Euch hinbringen, wenn ihr merkt, dass ihr auf dieses Loch zuschliddert oder am Abgrund hängt. Lasst Euch helfen. Nehmt die Hand an, die sich Euch bietet und gebt nicht auf! Lasst nicht los.

Das wünsche ich mir für Euch!





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